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Schmieden für den Frieden

Noch 3 Wochen sind es bis zum Start der Aktion "Schmieden für den Frieden" auf dem Löninger Kirchplatz.

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Am Mittwoch trafen sich die Organisatoren zur Ortsbesichtigung. Alfred Bullermann ist guter Dinge. Der Böseler Kunstschmied hat das Projekt vor 10 Jahren initiiert. Sein ukrainischer Freund und Berufskollege Viktor Burduk hatte damals gerade seine Werkstatt in Donezk durch einen Bombenangriff verloren. Während der Krieg in der Ukraine ungehemmt weitergeht, möchte Bullermann jetzt auch in Löningen ein Zeichen für den Frieden setzen.

Mit seinem Vorschlag lief er offene Türen ein. "Das Engagement ist riesengroß", freut sich der Böseler. Ein gutes Dutzend sozialer Einrichtungen macht mit. Während die Schmiede die Funken sprühen lassen, werden die Ehrenamtlichen auf dem Kirchplatz zahlreiche kreative Aktionen anbieten und sich und ihre Arbeit vorstellen. Zugleich soll es zur Begegnung mit den in der Stadt lebenden Geflüchteten kommen. Mehr als 200 von ihnen stammen aus der von Russland überfallenen Ukraine. Wie viele Schmiede zu den Hämmern greifen werden, weiß Bullermann aktuell noch nicht. "Das hängt davon ab, wer Zeit hat", sagt er.

Herstellen wollen die Handwerker sogenannte "Friedensnägel" mit einer eingeprägten Friedenstaube auf dem Kopf. Verkaufen wird Bullermann sie nicht – wohl aber gegen eine Spende von 100 Euro abgeben. Der komplette Erlös fließt anschließend dem neuen Löninger Verein "Bürger für Bürger – Fünf Viertel und eine Wiek" zu. Er unterstützt Menschen in sozialen Notlagen, vor allem Kinder, wie Vorsitzende Marlies Hukelmann erklärt. In den Ferien sorgte er bereits dafür, dass Kinder, deren Familien sich keinen Urlaub leisten können, betreut wurden. Auch beim Schulstart wird geholfen, etwa beim Kauf einer Schultasche oder der Sportausrüstung.

Die Zahl der Menschen, bei denen am Ende des Geldes noch sehr viel Monat übrig sei, wachse auch in Löningen, bedauert Hukelmann. Cheforganisator Thomas Kastler freut sich über den Einsatz der vielen freiwilligen Helfer. "Wir profitieren seit Langem von unseren Ehrenamtlichen", bestätigt Bürgermeister Burkhard Sibbel und nennt als Beispiel die Flüchtlingshilfe.

Die Stadt hat sich ebenfalls hinter die Aktion gestellt. Dass die Einrichtungen auf dem Kirchplatz eine Bühne erhalten, findet Sibbel ebenso wichtig wie das Projekt selbst. "Frieden ist unser aller Anliegen, sowohl in der Ukraine als auch bei uns." Die Arbeit des Bürgervereins trage zum sozialen Frieden in der Stadtgemeinde bei und sei deshalb jede Unterstützung wert. "Die Aktion hilft auch dabei, ihn bekannter zu machen", sagt Sibbel.

Zu kaufen geben wird es während des Aktionstages natürlich auch einiges. So haben nicht nur die Geschäfte in der City geöffnet. Auch die Ökomodellregion Hasetal veranstaltet zeitgleich den 3. Bio-Regio-Markt mit lokalen Erzeugern. Vom Biohof bis zum Rinderzüchter haben bereits zahlreiche Betriebe zugesagt. Nachmeldungen seien aber möglich, betont Detert Brummer-Bange. Für Essen und Trinken wird ebenfalls gesorgt.

Ziel sei es, die Besucher zum Verweilen einzuladen. Der Markt wird rund um die St.-Vitus-Kirche aufgebaut. Sollte er darüber hinauswachsen, "dann gehen wir eben weiter in die Innenstadt", so Brummer-Bange.

Programm:
Die Aktion "Schmieden für den Frieden" findet am Sonntag, 8. September auf dem Kirchplatz in Löningen statt. Beginn ist um 10:30 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der St.-Vitus-Kirche. Um 11:30 Uhr wird der Aktionstag eröffnet.

Gruppen, Vereine und soziale Einrichtungen bieten Aktivitäten für Kinder, eine Kaffeetafel im Pfarrheim sowie eine Luftballonaktion. Das Hasetheater stellt in der Kirche das Projekt Friedenshütte vor. Gegen 17:00 Uhr soll das Begegnungsfest mit Friedensliedern ausklingen.

Die Friedensnägel können über loeningen-fuer-den-frieden.de vorbestellt werden.

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  • Kirche St. Vitus
    Kirchplatz 1
    49624 Löningen
  • Feste und Feiern

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© G. Meyer