"Nähtreff" der Caritas Löningen lädt zur internationalen Begegnung
Jeden 3. Mittwoch im Monat treffen sich ukrainische Frauen im Vikar-Henn-Haus in Löningen zum Nähen und Klönen. Dorle Schnelle und die Caritas öffnen das Angebot nun auch für einheimische Frauen.
Einander kennenlernen und sich austauschen – beim Nähtreff kommen Frauen, vorrangig ukrainische Geflüchtete, aus dem gesamten Stadtgebiet Löningen zusammen. Organisiert werden die Treffs vom Caritas-Sozialwerk, geleitet werden sie von Dorle Schnelle. "Jeden 3. Mittwoch im Monat treffen wir uns von 9 bis 12 Uhr im Vikar-Henn-Haus. Wenn die Gruppe zwischendurch noch weiteren Bedarf sieht, kommen wir aber auch mal häufiger zusammen", erzählt die ehrenamtliche Helferin.
Zu den Terminen seien darüber hinaus auch einheimische Löningerinnen eingeladen. "Wir möchten mit dem Angebot einfach einen ungezwungenen Rahmen der Begegnung schaffen. Bei den Ukrainerinnen merken wir zum Beispiel, dass sie in lockeren Alltagsgesprächen auf Deutsch richtig auftauen. Denn für die Frauen ist es neben dem Deutschunterricht, an dem sie teilnehmen, eine willkommene Abwechslung", weiß Schnelle.
Seit Mai treffen sich die sechs bis acht Frauen inzwischen zum Klönen, Basteln oder um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. "Das Projekt hier in Löningen lebt vom Einsatz der Ehrenamtlichen. Besonders dankbar sind wir daher Claudia Thiel und Dorle Schnelle für ihr Engagement", sagt Sigrid Möller vom Landes-Caritasverband Oldenburg. Die beiden Helferinnen brächten sich mit viel Herzblut in die Arbeit ein. So gibt es neben dem Nähtreff auch eine Walking-Gruppe, die Claudia Thiel leitet und die sich ebenfalls regelmäßig trifft.
Die Idee für einen regelmäßigen Nähtreff entstand aus dem Projekt "#nähzuhaus", das im März 2020 während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde. Durch die Aktion wurden zahlreiche Alltagsmasken ausschließlich von ehrenamtlich Nähenden gefertigt, die allen sozialen Einrichtungen zur Verfügung gestellt wurden. Es konnten so über 50 soziale Einrichtungen im Oldenburger Land mit 27.000 kostenlosen Alltagsmasken versorgt werden, berichtet die Caritas. Ebenso wurden diese an Bedürftige in Beratungsstellen weitergegeben. Unterstützung erhielt der Verband dabei von der Postcode-Lotterie.
"Das Prinzip machen wir uns auch bei unseren Nähtreffs zunutze. Die Taschen, Mutmach-Bärchen, Leseknochen, Kissen und weitere handgearbeitete Stücke wollen wir an soziale Einrichtungen und bedürftige Menschen spenden. Unser aktuelles Projekt sind unsere "Muffis", also Multifunktions-Kissen, die sowohl als Handwärmer, Armlehne oder Rücken-Kissen genutzt werden können. Diese wollen wir den älteren Menschen in der Tagespflege spenden, damit sie bei Fahrten mit der Rikscha mehr Komfort erhalten", erzählt Schnelle.
Die ersten Modelle übergab Dorle Schnelle nun an zwei Gäste und regelmäßige Kundinnen der Rikscha-Fahrten. Agnes Blanke und Ursula Ewert wussten auch direkt etwas mit den Kissen anzufangen: "Dann müssen wir uns ja keine Sorgen mehr um kalte Hände machen", meinten beide freudestrahlend. Auch Schwester Veronika dankte für die kostenlose Bereitstellung der Kissen, denn diese könnten auch problemlos in den Pflege-Alltag integriert werden.
"Die Näherinnen haben außerdem jedes Kissen mit einem Namensschildchen versehen, so können sie personalisiert werden. Unser Ziel ist es, jeden Fahrgast der Rikschas mit einem solchen Kissen auszustatten", sagt Dorle Schnelle.
Die ukrainischen Frauen des Nähtreffs wollen sich auch bald selbst ein Bild ihrer Arbeit machen und der Tagespflege einen Besuch abstatten. "Dann haben unsere Patienten auch noch einmal die Möglichkeit, sich persönlich bei den Näherinnen zu bedanken. Wir freuen uns in jedem Fall auf euren Besuch", betont Schwester Veronika.
Info:
Interessierte, die sich dem Nähtreff anschließen wollen, können unverbindlich am 16. November (Mittwoch) von 9 bis 12 Uhr im Vikar-Henn-Haus vorbeikommen.
Veranstalter
Caritas Sozialwerk Lohne
Von-Stauffenberg-Straße 14
49393 Lohne